Polyurethan- oder PU-Schaum ist ein wichtiger Rohstoff für unsere Produktion. Polyurethan-Schaum entsteht, wenn die beiden Substanzen Isocyanat und Polyol miteinander reagieren. Um die Weichheit des Endprodukts zu beeinflussen, wird noch Wasser zugegeben. 

PU sorgt bei uns als Polstermaterial im Sitz, im Rücken und bei Nackenstützen für komfortables Sitzen. Die anfallenden Mengen sind erheblich. Im Durchschnitt verbauen wir pro Stuhl ca. zwei Kilo PU-Schaum.

Es gibt noch keine marktfähige Alternative

Wenn der Stuhl am Ende seiner Lebensdauer ausgemustert wird, sorgte der PU-Schaum bisher noch für Kopfschmerzen, denn im Gegensatz etwa zu Stahl oder Aluminium konnte er nicht recycelt werden, sondern wurde thermisch verwertet – also schlicht verbrannt. Auf dem Markt wird mit umweltfreundlicheren Materialien experimentiert, aber die gleichen Komfort-Eigenschaften wie PU bei gleicher Wirtschaftlichkeit erreicht bisher keines davon. 

Dieser Zustand ist schwer erträglich für ein Unternehmen wie Viasit, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, bis 2027 CO₂-neutral zu sein und wo immer möglich Recyclingkreisläufe zu schließen. 

Aus PU-Abfall wird hochwertiges Polyol

Die Lösung: Viasit lässt Altschäume recyclen. Dabei entsteht hochwertiges Polyol, das als Ausgangsstoff für die Herstellung von Dämmstoffen wieder zum Einsatz kommt. Es hat die gleichen Produkteigenschaften wie originäres Polyol, das mit hohem Energieaufwand aus Erdöl erzeugt werden muss. Auch die Logistik erfüllt bei diesem Thema Nachhaltigkeitskriterien. Denn der PU-Schaum wird in Neunkirchen in Gitterboxen gesammelt, die als Transportbehälter für angelieferte Komponenten nach Neunkirchen gelangt sind. Der Lkw des Zulieferers, der ohnehin fast jeden Tag im Viasit-Werk anliefert, nimmt die gefüllten Boxen wieder mit und bringt sie auf seinem Rückweg zum Recycling.

Ein weiterer Schritt Richtung CO₂-Neutralität

Durch dieses Verfahren sorgt Viasit auf mehreren Ebenen für mehr Nachhaltigkeit: Es entsteht weniger Abfall, es werden weniger Energie und Rohstoffe eingesetzt, Logistikwege eingespart und wir kommen einem geschlossenen Recycling-Kreislauf näher. So können wir unseren CO₂-Footprint weiter reduzieren, und haben dabei immer das große Ziel der CO₂-Neutralität vor Augen, zu der wir uns für 2027 verpflichtet haben.